Gefährliche Vaterschaft älterer Männer – das Ergebnis: kranke Kinder
AllgemeinGesundheitsnewsStudien 8. August 2023 Dr. Polwin-Plass Lydia
Studien zeigen: Das höchste Risiko, Mutationen auf Kinder zu übertragen, liegt im Alter des Vaters. Autismus, Schizophrenie und ein geringerer IQ können die Folge alter Vaterschaften sein. Wissenschaftlern zufolge stehen jede Menge Erkrankungen von Kindern im Zusammenhang mit dem fortgeschrittenen Alter von Vätern.
Immer mehr Studien kommen zum wenig überraschenden Ergebnis: Je älter der Vater bei der Zeugung, desto wahrscheinlicher kommt sein Kind krank zur Welt oder erkrankt im Laufe seines Lebens. Auch für die Mutter kann die Schwangerschaft gefährlicher werden, wenn der Vater über 45 ist. Das höchste Risiko, Mutationen auf die Kinder zu übertragen, oder die Mutter zu schädigen liegt also im Alter des Vaters. Ein 20-Jähriger überträgt laut Jörg Zwickau von WELT Online 25 Mutationen, ein 40-Jähriger bereits 65.
Laut SZ hat eine Stammzelle, die bei einem 50-Jährigen die Spermien bildet, bereits etwa 600 Zellteilungen durchgemacht und „mit jeder weiteren Teilung steigt die Gefahr punktueller Fehlerbildungen im Erbgut„, erklärt Peter Propping, Humangenetiker an der Universität Bonn und Vorsitzender der deutschen Gesellschaft für Humangenetik. Zudem versagen mit zunehmendem Alter des Mannes auch immer häufiger die zellulären Reparaturmechanismen, die normalerweise für die Behebung solcher Fehler zuständig wären. „Damit steigt bei älteren Vätern das Risiko für Krankheiten, die auf einer solchen Punktmutation beruhen, um den Faktor zwei bis vier„, so Propping.
Wie die Deutsche Gesellschaft für Urologie auf ihrer Website warnt, sinkt bereits ab Mitte 30 die Qualität und die Beweglichkeit der Spermien. Laut Stern sind deshalb in vielen Ländern Samenspenden von Männern über 40 nicht mehr zugelassen.
Alte Väter wie Al Pacino, Heinz Hoenig, Peter Maffay oder Mick Jagger sind also keineswegs tolle Hechte, sondern handeln äußerst unverantwortlich, wenn sie meinen, im hohen Alter noch Kinder zeugen zu müssen. Abgesehen davon sollten sie sich auch die Frage stellen, wie es sich für das Kind anfühlt, schon im frühen Kindesalter zu wissen, dass der Papa bereits tot sein wird, wenn es als Teenie mal seinen väterlichen Rat benötigen könnte.
Headerbild: Alter Mann mit Kind: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay