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Raupen der Wachsmotte fressen Plastik – Ergebnisse der Studie enttäuschend Raupen der Wachsmotte fressen Plastik – Ergebnisse der Studie enttäuschend
Raupen der Wachsmotte haben Plastik zum Fressen gern. Laut einer Anfang 2019 veröffentlichten Studie sind Larven der Wachsmotte Galleria Melonella in der Lage, Polyethylen... Raupen der Wachsmotte fressen Plastik – Ergebnisse der Studie enttäuschend

Raupen der Wachsmotte haben Plastik zum Fressen gern. Laut einer Anfang 2019 veröffentlichten Studie sind Larven der Wachsmotte Galleria Melonella in der Lage, Polyethylen (PE) zu fressen und mit einer bemerkenswert hohen Rate umzusetzen: 100.000 Raupen fressen demnach innerhalb einer Woche etwa 5,2 Kilogramm PE. Das Fraunhofer Institut LBF untersuchte den Abbauprozess und kam zu einem enttäuschenden Ergebnis.

Wohin mit dem ganzen Plastikmüll? Das ist eine Frage, die sich weltweit täglich unzählige Wissenschaftler und Politiker stellen. So kam es auch zu der Überlegung, ob sich eventuell Raupen im Kampf gegen den ausufernden Plastikmüll einsetzen ließen? Forschende des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF sind dieser Frage detailliert nachgegangen. Denn die Larven der Wachsmotte Galleria Melonella fressen und verdauen angeblich Polyethylen. Damit würden sie einen Beitrag zur CO2-neutralen Beseitigung der weltweit anwachsenden Berge von Plastikmüll leisten.

Spezielle Software hilft bei Studie

 Im Zuge des Projektes hat das Team eine dedizierte Software für die Raman-Mikroskopie an Gemischen in Python entwickelt. Die Kombination von Raman-Mikroskopie und Software ist in der Lage, geringe Konzentrationen von Kunststoffen innerhalb eines Gemisches verschiedenster organischer Substanzen, wie sie innerhalb der Raupe vorliegen, räumlich darzustellen. Durch die Nutzung einer konfokalen Optik können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Raupen zerstörungsfrei, d.h. weitgehend ohne Präparation untersuchen. 

Kein biologischer Abbau von Polyethylen 

Die bisherigen Ergebnisse sind enttäuschend. Die Raupen fressen Löcher ins Polyethylen, nehmen geringe Mengen davon auf und verlieren gleichzeitig deutlich an Körpermasse. Wenn Löcher vorhanden sind, stoppen die Raupen jedoch die weitere Materialaufnahme. Die analytischen Messdaten zeigen leider, dass die Raupen das Polyethylen unverändert wieder ausscheiden. „Dass Raupen herkömmliche Kunststoffe biologisch abbauen, bleibt zunächst weiterhin eine Vision. Für die wissenschaftliche Forschung wird es daher umso wichtiger, anfallende Kunststoffabfälle unter Berücksichtigung aller Stationen entlang der Wertschöpfungskette von Verpackungen zu vermeiden und wiederzuverwerten„, so Dr. Bastian Barton, der das Forschungsprojekt am Fraunhofer LBF betreute.

Viel wichtiger wären also verbesserte Konzepte und geeignete Technologien für die Herstellung von Post-Consumer-Kunststoffen mit hoher Qualität und konstanter Lieferbarkeit.

Weitere Infos zum Forschungsprojekt RauPE unter: www.lbf.fraunhofer.de 

Hedaerbild:

Raupe der Wachsmotte Galleria Melonella
Foto: Fraunhofer LBF

Dr. Polwin-Plass Lydia Inhaberin und Chefredakteurin

Als promovierte Journalistin / Publizistin und Pressefotografin befasse ich mich mit verschiedenen Themenschwerpunkten: Vertrieb, Marketing, Bildung, Arbeitsmarkt, Kultur und Alternativmedizin. Zu medizinischen Themen konnte ich mir im Laufe der Jahre durch Recherche, Lektüre und das Verfassen zahlreicher Gesundheitsbroschüren viel Wissen und Erfahrung aneignen. Im Frühjahr 2015 gründete ich mein erstes Online Magazin "Metalogy.de" und 2019 folgte "Gesund heute und morgen".