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Dramatisches Ergebnis der Waldzustandserhebung 2024 – 4 von 5 Bäumen krank! Dramatisches Ergebnis der Waldzustandserhebung 2024 – 4 von 5 Bäumen krank!
Ein Weckruf für uns alle sollte das alarmierende Ergebnis der Waldzustandserhebung 2024 sein. Denn laut Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat sind 4 von... Dramatisches Ergebnis der Waldzustandserhebung 2024 – 4 von 5 Bäumen krank!

Ein Weckruf für uns alle sollte das alarmierende Ergebnis der Waldzustandserhebung 2024 sein. Denn laut Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat sind 4 von 5 Bäumen bereits krank!

Ein Drittel der Landfläche in Deutschland ist mit Wald bedeckt. Wälder prägen nicht nur unsere Landschaften, sie erfüllen auch wichtige Funktionen für Mensch, Natur und Klima. Sie wirken klimaregulierend und speichern Kohlenstoff. Doch der Zustand der heimischen Wälder bleibt besorgniserregend:

Laut aktueller Waldzustandserhebung 2024 des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) weisen vier von fünf Bäumen Schäden auf. Die Situation hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verbessert. Zwar war die Witterung im Jahr 2024 günstiger als in den Vorjahren – dennoch leiden Fichte, Kiefer, Buche und Eiche weiter unter den Nachwirkungen langanhaltender Trockenperioden und überdurchschnittlich hoher Temperaturen durch den Klimawandel.

Dazu Alois Rainer, Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat: „Die Baumkronen sind ein Seismograph für den Zustand der Bäume. Und der Blick nach oben in die Baumkronen zeigt: Unsere Wälder haben Dauerstress. Das sehe ich in meinem eigenen Wald genauso wie überall im Land. Hitze, Trockenheit und Schädlinge setzen unseren Wäldern weiter zu. Nur jeder fünfte Baum trägt noch volles Grün.

Ich sehe das mit Sorge – und mit Verantwortung: Denn der Wald ist mehr als Natur. Er ist Lebensraum, Klimaschützer und Wirtschaftsfaktor. Als nachwachsender Rohstoff sichert Holz Arbeitsplätze und Wohlstand auf dem Land und in den Städten. Waldschutz ist Heimatschutz. Über Jahrhunderte wurde er uns von Generation zu Generation weitervererbt. Unsere Wälder nachhaltig zu bewirtschaften, das ist auch in Zukunft eine wichtige Aufgabe.

Wir brauchen auch für nachfolgende Generationen gesunde, stabile Wälder. Deshalb entlasten wir die Waldbesitzenden, statt ihnen überflüssige Bürokratie aufzuhalsen. Wir investieren in die Wiederaufforstung und den Waldumbau, in die Forschung und den Wissenstransfer – und stärken damit die nachhaltige Waldbewirtschaftung: Waldnutzung und Waldumbau sind aktiver Klimaschutz.“

Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2024 alarmierend

Der Wald erfüllt vielfältige Nutz- und Schutzfunktionen, ist Kohlenstoffspeicher und bildet eine wichtige Lebensgrundlage für Mensch, Pflanzen und Tiere. Um Risiken für Wälder rechtzeitig zu erkennen, ist eine langfristige Beobachtung entscheidend. Denn erst auf der Grundlage langjähriger Messreihen kann beurteilt werden, wie sich Umweltveränderungen auf die Gesundheit der Wälder auswirken. Zur Überprüfung des Waldzustandes ist der jährliche Blick in die Kronen unablässig, da die Kronenvitalität ist ein wichtiger Baustein zur Beurteilung des Gesundheitszustandes und der Leistungsfähigkeit unseres Waldes ist.

Die bundesweite Waldzustandserhebung wird seit 1984 jährlich von den Ländern auf einem systematischen Stichprobennetz (16 km mal 16 km) durchgeführt.  Aus den von den Ländern bereitgestellten Rohdaten wird am Institut für Waldökosysteme des Thünen-Instituts (Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei) das Bundesergebnis berechnet.

Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984 hat der Anteil der deutlichen und mittleren Kronenverlichtung, also der sichtbare Blatt- bzw. Nadelverlust, aller Baumarten zugenommen. Im Jahr 2019 konnten die deutlichsten Veränderungen beobachtet werden. Insgesamt befinden sich die Schäden seitdem weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und haben sich je nach Baumart im Vergleich zum Vorjahr gar nicht oder nur sehr geringfügig verändert.

Was gegen das Waldsterben getan wird

Für die Jahre 2019 bis 2024 wurde von den Ländern gemeinsam ein Wiederbewaldungsbedarf von etwa 525.000 Hektar gemeldet. Seit 2022 haben Bund und Länder gemeinsam über die Gemeinschaftsaufgabe Agrar- und Küstenschutz mehr als 200 Millionen Euro in Wiederbewaldung und Waldumbau auf knapp 50.000 Hektar Waldfläche investiert. Zusammen mit dem Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ des BMLEH, das ein Finanzvolumen von rund 135 Millionen Euro pro Jahr hat, stehen damit die notwendigen Mittel für Investitionen in die Wiederaufforstung, die Entwicklung und den Erhalt der Wälder zur Verfügung. Mit dem Förderprogramm werden derzeit rund 1,5 Millionen Hektar Privat- und Kommunalwald erreicht.

Headerbild / Pressebild: Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat 

Dr. Polwin-Plass Lydia Inhaberin und Chefredakteurin

Als promovierte Journalistin / Publizistin und Pressefotografin befasse ich mich mit verschiedenen Themenschwerpunkten: Vertrieb, Marketing, Bildung, Arbeitsmarkt, Kultur und Alternativmedizin. Zu medizinischen Themen konnte ich mir im Laufe der Jahre durch Recherche, Lektüre und das Verfassen zahlreicher Gesundheitsbroschüren viel Wissen und Erfahrung aneignen. Im Frühjahr 2015 gründete ich mein erstes Online Magazin "Metalogy.de" und 2019 folgte "Gesund heute und morgen".